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Flüchtlingskrise Italienische Marine birgt 675 Tote aus dem Mittelmeer

Es war eines der schlimmsten Unglücke im Mittelmeer: Im April sank vor Libyen ein Flüchtlingsboot, mindestens 845 Menschen starben. Nun wurden die Leichen geborgen. Es ist ein Fanal für die ganze Welt.

Die italienische Marine hat 675 Leichen aus dem Wrack des Flüchtlingsbootes geborgen, das im April vergangenen Jahres im Mittelmeer gekentert war. Allein 458 Tote entdeckten die Einsatzkräfte im Frachtraum des Schiffes, wie die Marine zum Abschluss des Einsatzes bekanntgab. 

Das Wrack war Anfang Juli vom Meeresgrund gehoben und nach Sizilien geschleppt worden, nachdem es am 18. April 2015 vor der Küste Libyens gesunken war. 170 Leichen waren bereits direkt nach der Katastrophe geborgen worden, 28 Menschen überlebten. Einige Leichen werden vermutlich nie gefunden.

Eines der schlimmsten Unglücke im Mittelmeer

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hatte nach dem Unglück angekündigt, das Wrack bergen zu lassen, um der ganzen Welt das Elend der Flüchtlinge vor Augen zu führen. Nun ist klar, dass mindestens 845 Menschen ums Leben kamen; damit ist das Kentern des Bootes eines der bislang schlimmsten Flüchtlingsunglücke im Mittelmeer. 

Die Leichen, die mehr als ein Jahr in dem Schiff gelegen hatten, werden in Sizilien obduziert. Dort sollen möglichst viele der toten Flüchtlinge identifiziert werden. Anhand persönlicher Gegenstände und Dokumente konnte bereits festgestellt werden, dass Menschen aus Äthiopien, Eritrea, Bangladesch, dem Sudan, Somalia, Mali, Gambia, dem Senegal, der Elfenbeinküste und Guinea an Bord waren. Unter den Toten waren nach Angaben der Marine auch einige Kinder.

kis AFP DPA

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