Aktualisiert: 21.03.2018, 15:05 Uhr / Lesedauer: ca. 3min

300 Krippenplätze fehlen in Nordhorn

Der bisherige Ausbau der Betreuungsangebote reicht nach Ansicht der CDU-Fraktion im Stadtrat nicht aus. Die Ratsfraktion will Eltern Planungssicherheit geben und fordert schnelle Lösungen.

Der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen steigt nach Ansicht der CDU schnell an. Symbolbild: Kersten

© Kersten, Iris

Der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen steigt nach Ansicht der CDU schnell an. Symbolbild: Kersten

lf/gn Nordhorn. „Den Umstand, dass Kinder bereits vor der Geburt für einen Krippen- oder Kitaplatz angemeldet werden müssen, soll es in Nordhorn aus Sicht der CDU nicht geben“, sagt die stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Ratsfrau Susanne Dittmann. Ziel müsse es daher sein, das Betreuungsangebot in Nordhorn zügig weiter auszubauen, um den Eltern mehr Planungssicherheit bei der Unterbringung ihrer Kinder zu geben.

Bei den Kitas haben sich das Land Niedersachsen und die kommunalen Spitzenverbände auf den Umfang des Finanzausgleichs für den Wegfall der bisherigen Elternbeiträge ab August 2018 in Niedersachsen geeinigt. Danach übernimmt das Land künftig zunächst 55 Prozent der Personalkosten in den Kitas. Derzeit beträgt dieser Anteil 20 Prozent. Dazu erwartet die Nordhorn CDU-Fraktion zeitnah konkrete Zahlen von der Stadtverwaltung über die zu erwartenden Auswirkungen auf die städtische Haushaltsplanung.

Nach Einschätzung der CDU wird die künftige Beitragsfreiheit bei den Kitas Auswirkungen auf das Anmeldeverhalten von Eltern für einen Betreuungsplatz haben. Die sich positiv entwickelnden Geburtenzahlen und die durch das Land neu eingeführte flexible Altersgrenze von Grundschulkindern wirke sich schon heute erheblich auf das Krippen- und Kitaangebot aus. Die Nachfrage nach Kinderbetreuung werde somit sicher steigen. „Deshalb muss der Ausbau von Betreuungsplätzen aus Sicht der CDU deutlich beschleunigt werden“, erklärt Michael Rilke, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Jugend und Integration.

Der bisherige und durchaus immense Ausbau von Betreuungsplätzen in den letzten Jahren und die derzeitigen Planungen auf der Basis des laufenden Jahres reichen nach Einschätzung von Susanne Dittmann künftig nicht mehr aus. Sie erwartet hier einiges vom Arbeitskreis Kindertagesstättenbedarfsplanung, der sich aus dem Fachausschuss für Soziales, Jugend und Integration gebildet hat und mit der Stadtverwaltung den Ausbau des Nordhorner Betreuungsangebotes vorantreiben soll. Derzeit laufen dazu Gespräche der Fachbereichsleitung mit den Kindergartenträgern, auf deren Ergebnisse die CDU-Fraktion sehr gespannt ist.

300 Krippenplätze fehlen in Nordhorn

Zurzeit geht die Stadtverwaltung von etwa 300 Kindern unter drei Jahre aus, die auf den Wartelisten für einen Krippenplatz geführt werden. Das geht aus einer Anfrage der GN bei der Stadtverwaltung hervor. Auch im Bereich der Kindergartenplätze für Kinder über drei Jahre fehlen offenbar rund 130 Plätze. Die zuständige Stadträtin Marlies Schomakers geht davon aus, dass unter anderem die auf Landesebene geplante Elternbeitragsfreiheit für das erste und zweite Kindergartenjahr zu einem Anstieg der Anmeldezahlen geführt hat. Auch der Rat der Stadt Nordhorn hatte zum ersten Januar die Gebühren sowohl für Kindergarten- als auch für Krippenplätze gesenkt. „Ziel dieser politischen Entscheidungen war es, die Eltern zu entlasten und die Familienfreundlichkeit zu fördern. Das scheint von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen zu werden“, sagt Schomakers.

Die vielen fehlenden Plätze im Kindergartenbereich seien für die Stadtverwaltung aber dennoch überraschend: „In diesem Bereich haben wir bis dato bereits einen Versorgungsgrad von rund 95 Prozent. Selbst bei einer Nachfrage von 100 Prozent würde die Platzzahl, die im Kindergartenbereich zur Verfügung steht, rein rechnerisch ausreichen“, so Schomakers. Hier wirke sich allerdings aus, dass in sogenannten altersübergreifenden Gruppen auch Kinder unter drei Jahren betreut werden. Dadurch seien zum einen Kindergartenplätze durch Krippenkinder belegt, zum anderen muss die Platzzahl in diesen Gruppen aus rechtlichen Gründen reduziert werden.

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