Google wirft Rachepornos raus

Google will künftig Rachepornos aus seinen Suchlisten verbannen, wenn die gezeigte Person dies beantragt. Damit will der Suchmaschinengigant die Verbreitung von Inhalten verhindern, die einzig der Erniedrigung dienen.

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Google wirft Rachepornos raus
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Google will die Verbreitung sogenannter Racheporno-Inhalte stoppen, die ohne Einwilligung der gezeigten Person erfolgten. Die Rachepornos seien sehr persönlich und würden vor allem dazu dienen, die Opfer – vornehmlich Frauen – zu erniedrigen, erklärte Google in einem Blogeintrag. Aus den Suchergebnislisten sollen Nacktaufnahmen oder private Sexfilme deshalb verschwinden, wenn die gezeigten Personen dies beantragten. Google will ein Webformular bereitstellen, mit dem die Entfernung der Aufnahmen eingefordert werden kann.

Als Racheporno (oder "Revenge Porn") werden intime Aufnahmen bezeichnet, die von ehemaligen Partnern aus Rache im Internet veröffentlicht werden. In der Regel sind es Männer, die Nacktaufnahmen von ihren Ex-Freundinnen oder -Frauen veröffentlichen, um sie zu erniedrigen.

England und Wales hatten kürzlich ein Gesetz gegen Rachepornos erlassen. Demnach drohen Tätern, die intime Aufnahmen ehemaliger Partner(innen) veröffentlichen, bis zu zwei Jahre Haft. In Deutschland trat im Januar 2015 eine Regelung in Kraft, nach der zukünftig mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, wer "unbefugt von einer anderen Person eine Bildaufnahme, die geeignet ist, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden, einer dritten Person zugänglich macht". In der Reform des Sexualstrafrechts wird das Phänomen Racheporno aber nicht ausdrücklich erwähnt. (uk)