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#mho.codus

pr, promo, seo, sem vs. innovation feat. kreativität [2012]

Mit siegessicherem Blick sprach der Chef zum Webmaster: “Wir brauchen einen Blog….”

…und das internet wird, wie auch in den folgenden tagen um eine weitere informationsquelle reicher. nun bietet sich so ein blog an um pr-meldungen abzusetzen, auf neuerungen oder neue produkte hinzuweisen oder veränderungen anzukündigen. ja, ein gut gepflegter blog kann hilfreich für das ranking sein – kunden zufrieden stimmen und eine gute plattform für informationsaustausch sein. aber, wie in vielen fällen sitzt der fehler oder der stumpfsinn vor und nicht im gerät.

wurde vor einigen jahren der präsenzbetreuende noch “webmaster” genannt, schreibt man heute doch lieber “seo” auf das namensschild und bringt neben der üblichen suma-kampf-grundausbildung auch noch marketing-erfahrungen mit. hin und wieder sind die erfahrungen allerdings gar nicht die eigenen, vielmehr ist es ein schmackhafter brei aus netzutopien, plakativen erfahrungsberichten und world wide gestreuten mythen. unabhängig ob und wie fähig dieser webmaster nun sein mag, wird er früher oder später den blog ganz männlich entjungfern.

zwei, drei artikel nach dem “wir bloggen jetzt auch … ” beitrag wird der schreiber aber langsam feststellen, das der wöchentliche beitrag sich nicht selber schreibt. auch lässt sich die wortmenge nicht mit leerzeichen manipulieren und eigentlich bietet das thema gar nicht genug stoff. aber mit verbalen kniffen, der begabung eines e. a. poe und der freude auf den feierabend lässt sich auch diese aufgabe lösen. bewusst der probleme, die so ein artikel bzw. das verfassen so mit sich bringt, wird der verfasser über den tellerrand schauen und sich impressionen in anderen blogs holen.

nun soll(te) der blog und vorrangig die darauf zu findenden informationen aber eigentlich etwas kommunizieren, was einerseits der öffentlichkeitsarbeit dient und andererseits im direkten zusammenhang zum firmenportfolio steht. durch fehlende innovation, kreativität und das kupfern von themen verkommt der blog mit jedem beitrag zu einer akkordarbeit, die in der vielzahl an ähnlich gearteten präsenzen überhaupt nicht auffällt. nur ein clon!
so waren beispielsweise unter dem suchbegriff “google butt…zz” bereits nach drei tagen ca. 90 mio. suchtreffer zu verzeichnen. als gäbe es keine rss feeds, newsportale und und und … werden alltagsthemen wieder und wieder durchgekaut. das keinerlei zusammenhang zum ursprünglich ersonnenen ziel der publikationsplattform und den meldungen besteht, der leser irgendwann auch die lust am lesen verliert, fällt den wenigsten auf.

“…und richten Sie doch gleich noch einen Twitter Account ein.”